Egal, ob Ausbildungsbeginner oder Quereinsteiger – eine der wichtigsten Fähigkeiten, die man in diesem Beruf entwickeln sollte, ist mentale Stärke. In diesem Blog-Beitrag möchten wir Ihnen ein paar Tipps und Übungen mit auf den Weg geben, die Ihnen helfen können, Ihre mentale Widerstandskraft zu stärken.
Denn eins ist sicher: So erfüllend es auch ist, Menschen in schwierigen Lebenslagen zu begleiten und zu unterstützen, so emotional herausfordernd kann es sein. Kurzum: In der Pflege ist mentale Stärke genauso wichtig wie fachliche Kompetenz.
Was bedeutet mentale Stärke in der Pflege?
Mentale Stärke bedeutet nicht, dass man unempfindlich gegenüber den emotionalen Herausforderungen des Pflegeberufs ist. Vielmehr geht es darum, wie man mit Stress, Druck und belastenden Situationen umgeht. Mentale Stärke hilft uns, in schwierigen Momenten ruhig und gelassen zu bleiben, unsere Energie sinnvoll zu nutzen und uns auf das Wesentliche zu konzentrieren: nämlich die beste Pflege für unsere Patienten zu leisten.
Gerade als Berufseinsteiger kann der Alltag in der Pflege intensiv wirken. Es gibt immer wieder Situationen, die einen emotional herausfordern. Gleichzeitig hat man noch nicht das Selbstvertrauen eines erfahrenen Kollegen, der in stressigen Situationen ruhig bleibt. Aber auch das können Sie lernen!
1. Akzeptanz – Wir können nicht alles kontrollieren
Der erste und vielleicht wichtigste Schritt zur mentalen Stärke ist die Akzeptanz, dass nicht alles in unserer Kontrolle liegt. In der Pflege gibt es viele unvorhergesehene Situationen – von akuten Notfällen bis hin zu belastenden emotionalen Gesprächen mit Angehörigen. Das kann frustrierend sein, wenn man das Gefühl hat, dass Dinge nicht so laufen, wie man sie sich vorstellt.
Übung: Loslassen lernen
Setzen Sie sich jeden Tag eine kleine Aufgabe, bei der Sie bewusst etwas loslassen. Das kann etwas Kleines sein, wie zum Beispiel die Art und Weise, wie ein Kollege eine Aufgabe erledigt. Versuchen Sie, nicht alles sofort verbessern zu wollen. Atmen Sie tief durch und erinnern Sie sich daran, dass es oft verschiedene Wege gibt, um ein Ziel zu erreichen.
2. Selbstfürsorge – Achten Sie auf sich selbst
In der Pflege geht es oft um andere Menschen, dabei kann es leicht passieren, dass man sich selbst vergisst! Wenn Sie mental stark sein möchten, ist es entscheidend, dass Sie auf Ihr eigenes Wohlbefinden achten. Das bedeutet, sich regelmäßig Auszeiten zu nehmen und auf die eigenen Bedürfnisse zu hören.
Tipp: Mikropausen
Versuchen Sie, im Laufe des Tages immer wieder kleine Pausen einzulegen. Das muss nicht lang sein – manchmal reichen schon ein paar Minuten, in denen Sie bewusst tief durchatmen, die Augen schließen und sich auf den Moment konzentrieren. Diese kurzen Auszeiten können Wunder wirken, um Ihre Batterien aufzuladen.
3. Emotionen annehmen – Es ist okay, nicht immer stark zu sein
Pflege ist ein emotionaler Beruf. Wir werden oft mit Schmerz, Verlust oder Trauer konfrontiert, und das kann an die Substanz gehen. Eine wichtige Fähigkeit ist, unsere Emotionen anzuerkennen und nicht wegzuschieben. Es ist vollkommen in Ordnung, auch mal traurig oder frustriert zu sein.
Tipp: Gefühlscheck
Nehmen Sie sich jeden Abend ein paar Minuten Zeit, um über Ihren Tag nachzudenken und Ihre Emotionen zu reflektieren. Was hat Sie heute berührt? Was hat Sie gestresst? Indem Sie sich Ihrer Gefühle bewusst werden, können Sie lernen, besser mit ihnen umzugehen und sie nicht als Schwäche zu empfinden.
4. Kommunikation – Unterstützung suchen
Niemand muss alle Herausforderungen allein bewältigen. Gerade in einem Team wie in der Pflege ist es wichtig, offen über Probleme und Herausforderungen zu sprechen. Sie werden feststellen, dass Sie nicht allein sind – Ihre Kollegen kennen ähnliche Situationen und können Ihnen wertvolle Tipps geben.
Übung: Offenes Gespräch
Versuchen Sie, sich regelmäßig mit einem Kollegen oder Vorgesetzten auszutauschen. Das muss nicht immer im Rahmen eines förmlichen Gesprächs sein. Schon ein kurzer Austausch in der Pause kann helfen, Gedanken Luft zu machen und sich weniger allein mit den Herausforderungen zu fühlen.
5. Achtsamkeit – Im Hier und Jetzt sein
Achtsamkeit hilft dabei, den Kopf klar zu halten und in stressigen Situationen nicht den Überblick zu verlieren. Wenn wir achtsam sind, konzentrieren wir uns auf den aktuellen Moment, ohne von Sorgen über die Zukunft oder Gedanken an vergangene Fehler abgelenkt zu werden.
Übung: Achtsamkeitsmeditation
Nehmen Sie sich jeden Tag fünf Minuten Zeit für eine Achtsamkeitsübung. Setzen Sie sich bequem hin, schließen Sie die Augen und konzentrieren Sie sich nur auf Ihren Atem. Wenn Ihre Gedanken abschweifen, bringen Sie sie sanft zurück zum Atem. Diese einfache Übung kann helfen, auch in stressigen Momenten einen klaren Kopf zu bewahren.
6. Positive Einstellung – Der Blick auf das Gute
In der Pflege werden wir oft mit schwierigen und herausfordernden Situationen konfrontiert. Eine positive Einstellung hilft uns, in diesen Momenten die Balance zu finden und das Gute im Alltag nicht zu vergessen. Es geht nicht darum, Probleme zu ignorieren, sondern darum, den Fokus auf das zu richten, was gut läuft.
Tipp: Dankbarkeitsjournal
Schreiben Sie jeden Abend drei Dinge auf, für die Sie dankbar sind – sei es ein freundliches Wort von einem Kollegen, ein Lächeln eines Patienten oder einfach eine kleine Erfolgsgeschichte des Tages. Diese Übung hilft, den Tag mit positiven Gedanken abzuschließen und stärkt die eigene Resilienz.
Fazit: Mentale Stärke ist ein Prozess
Mentale Stärke zu entwickeln, ist ein Prozess, der Zeit und Übung erfordert. Aber in einem Punkt können Sie sicher sein: Mit der Zeit werden Sie nicht nur fachlich sicherer, sondern auch mental belastbarer. Das Team der Pflegezentrale Wagner unterstützt Sie auf diesem Weg und steht Ihnen jederzeit zur Seite – sowohl fachlich als auch emotional.
Unser Tipp: Dranbleiben und sich die Zeigt geben, die man braucht. Und nicht zu vergessen: jeder Tag in der Pflege ist nicht nur eine Herausforderung, sondern auch eine Chance ist, zu wachsen und zu lernen.