Vor ziemlich genau zwei Jahren brachen wir auf zu neuen Wegen, um dem Fachkräftemangel in der Pflege entgegenzuschreiten. Heute, 24 Monate und zahlreiche Erfahrungen später, dürfen wir die Früchte unserer Arbeit ernten und können eine positive Bilanz ziehen.

 

Zwei Jahre intensiver Arbeit liegen hinter uns. Denn vor zwei Jahren starteten wir unsere erste Rekrutierungstour nach Italien. Mit einer klaren Vision vor Augen und viel persönlichem Einsatz knüpften wir erste Kontakte mit Pflegeschulen, stellten unsere Pflegezentrale vor und hielten vor Pflegeschüler:innen Vorträge in den Klassen.

Seitdem führten uns unsere Wege immer wieder nach Rom, Lucca, Mailand und Florenz, um Kooperationen mit Pflegeschulen zu schließen und sowohl Schulleitungen als auch Schüler:innen von der Pflegezentrale als Arbeitgeber zu überzeugen. Mit Erfolg: heuer zählen wir die Pflegeschulen FLA Medical Academy, Istituto G. Meschini, Istituto Aurelia Fevola und Kleis Formazione zu unseren festen Partnern und dürfen die ersten italienischen Mitarbeiter:innen in der Pflegezentrale begrüßen.

Pflege-Recruiting in Italien nimmt ordentlich Fahrt auf

Die hohe Nachfrage an Bewerber:innen zeigt uns: wir haben den richtigen Weg eingeschlagen. „Aktuell arbeiten wir mit insgesamt vier Pflegeschulen an den Standorten Rom, Lucca, Mailand und Florenz zusammen. Eine weitere Pflegeschule möchten wir Herbst gerne als neuen Kooperationspartner hinzugewinnen“, resümiert Geschäftsführer Stefan Schleicher.

Er fährt fort: „Und wir gehen noch einen Schritt weiter. Ergänzend haben wir noch eine Zusammenarbeit mit dem europaweit agierenden Jobportal EURES (EURopean Employment Services) geschlossen, das die Kosten für die Deutschkurse unserer Mitarbeitenden aus Italien erstattet, sobald sie zwölf Monate bei uns arbeiten.“

Mittlerweile haben unsere Aktivitäten in der Pflegelandschaft in Italien so viel Aufmerksamkeit erreicht, dass wir ab Juni eine wöchentliche Online-Sprechstunde einrichten werden, um der Vielzahl an Anfragen von interessierten Pflegekräften aus Italien gerecht zu werden. In diesen Sprechstunden werden unsere Mitarbeiterin (und Muttersprachlerin) Ermira Cenaj gemeinsam mit Stefan Schleicher Gespräche mit interessierten Bewerbern führen und alle Fragen rund um die Arbeit in der deutschen Pflegelandschaft beantworten.

Landkreisweites Recruiting von Pflegepersonal

Doch nicht nur in Italien findet unser Vorgehen Beachtung. Auch hierzulande nimmt man unsere Rekrutierungsaktivitäten wahr. „Durch unsere Expertise in der Personalakquise und unserer bereits bestehenden Struktur wurden wir angefragt, ein landkreisweites Recruiting von Pflegekräften zu übernehmen“, erklärt Stefan Schleicher. „Da wir langfristig sicherlich mehr Top-Bewerbungen erhalten, als wir Mitarbeiter:innen bei uns einsetzen können, macht es absolut Sinn, unsere Bewerber:innen an andere Pflegedienste innerhalb des Landkreises weiterzuleiten.“

Geduld, die sich auszahlt

Auch wenn unsere Personalakquise in Italien uns und den Nachwuchskräften eine tolle Perspektive bietet, bedeutet sie keinen schnellen Personalregen auf Knopfdruck. Denn vom ersten Kennenlernen in Italien bis zur Aufnahme im Team bei uns in Bayern können bis zu zwei Jahre vergehen bis interessierte Pflegeschüler:innen als Pflegehilfskräfte bei uns anfangen dürfen. Ein Ablauf, der sich nicht beschleunigen lässt und der auf langfristige Absichten zielt.

Gleich zu Beginn des Ausbildungsjahres stellen wir uns als Arbeitgeber und unsere Arbeit vor und geben im Anschluss interessierten Pflegeschüler:innen die Möglichkeit, Gespräche mit uns zu führen und sich bei uns zu bewerben. Ein Jahr dauert die Ausbildung in der italienischen Pflegeschule bis die Absolvent:innen ihren Abschluss als Pflegehilfskraft in der Tasche haben. Ein weiteres Jahr kann es dauern, bis das Deutsch-Zertifikat der Pflegehilfskräfte ausgestellt ist.

Hinzu kommt noch die Frage nach der Unterbringung der Pflegekraft. „Je nachdem, wo die Pflegekraft bei uns eingesetzt werden möchte, kann die Wohnungssuche den Prozess ausbremsen“, berichtet Stefan Schleicher. „Fängt die Pflegekraft in der Mehrstundenpflege an, kann sie direkt in den Räumlichkeiten der Pflegeperson untergebracht werden. Übernehmen wir sie aber für die ambulante Pflege, benötigen wir eine eigene Wohnung oder im besten Fall eine WG für weitere Kolleg:innen.“

Vielfältige Einsatzmöglichkeiten für Pflegekräfte aus Italien

Verantwortungsvolle Einsatzgebiete warten auf die Berufsstarter:inen. Der erste Schwung an Pfleger:innen, die in diesem Jahr ihre Arbeit bei uns aufnehmen werden, kann je nach Interesse und Qualifikation zwischen der Mehrstundenpflege, der ambulanten Pflege und – besonders beliebt – unserem neuen Pflegehof wählen. Ihre Ausbildung an den italienischen Pflegeschulen ist so gut, dass wir hier hochqualifizierte Kräfte hinzugewinnen und unseren Kunden eine hervorragende Pflegequalität sichern.