Häufig stellen wir fest, dass der Unterschied zwischen einer allgemeinen ambulanten Palliativversorgung (AAPV) und der klassischen ambulanten Pflege für Außenstehende nicht klar einzuordnen ist. Und dann gibt es auch noch die Spezialisierte ambulante Pflegeversorgung (SAPV). Viele Begriffe – wenig Klarheit für alle, die nicht mit der Materie vertraut sind.
Dabei ist die ambulante Palliativpflege ein bayernweit einzigartiges Angebot, das sich klar von der klassischen ambulanten Pflege und der spezialisierten ambulanten Palliativversorgung (SAPV) abgrenzt.
Die wichtigsten Unterschiede haben wir für Sie zusammengefasst.

Unterschied AAPV vs. Ambulante Pflege
Mehr Zeit.
In der ambulanten Palliativpflege steht pro Patient deutlich mehr Zeit zur Verfügung. So kann der Hausarzt bis zu drei Stunden täglich für die palliative Symptomkontrolle verordnen, während in der regulären ambulanten Pflege – abhängig von den gebuchten Leistungen – oft nur etwa eine Viertelstunde für die Versorgung vorgesehen ist. Dieser großzügigere Zeitrahmen ermöglicht es, mehr Zeit mit den Patienten zu verbringen und Veränderungen ihres Zustands leichter und früher zu erkennen, was insbesondere bei schwer kranken Patienten von Bedeutung ist. Dadurch kann schnell gehandelt und Beobachtungen umgehend mit dem behandelnden Arzt oder den Angehörigen besprochen werden.
Mehr Flexibilität.
Im Rahmen der palliativen Symptomkontrolle ist die Arbeit nicht starr an einzelne Leistungen gebunden. Es kann je nach Tagesverfassung des Patienten flexibel entschieden werden, ob an einem Tag mehr Zeit für die Grundpflege aufgewendet wird oder ob ein seelsorgerisches Gespräch wichtiger ist.
Grundpflege PLUS medizinische Versorgung.
Warum zwei Dienste beauftragen, wenn beides durch einen Dienst abgedeckt werden kann? Dieser Dienst übernimmt sowohl die tägliche Grundpflege als auch die medizinische Versorgung der Patienten. Die speziell ausgebildeten Fachkräfte begleiten einfühlsam die täglichen Routinen und verfügen im Gegensatz zum klassischen Pflegedienst über eine fundierte medizinische Expertise. Sie arbeiten eng mit den zuständigen Ärzten zusammen und besprechen gemeinsam die Therapien ihrer Patienten.
Gesundheitszustand des Patienten.
Viele Pflegebedürftige könnten die ambulanten Palliativ-Pflege nutzen, wissen oft jedoch nicht, dass ihnen dieser Anspruch zusteht. Prinzipiell hat jeder Mensch mit einer chronischen schweren Krankheit, mit begrenzter Lebensdauer oder starker Gebrechlichkeit einen Anspruch auf Palliativ-Versorgung. Je nach Zustand des Patienten kann die ambulante Palliativ-Pflege problemlos mit einer Mehrstunden-Pflege kombiniert werden. Sollte sich der Zustand des Patienten vorübergehend stabilisieren, kann die Palliativ-Pflege für eine Weile ausgesetzt werden.
Eine Pflegekraft statt wechselnde Gesichter.
Die Patienten können sich von Montag bis Freitag auf den täglichen Besuch einer fest zugeteilten Pflegekraft verlassen. Durch diese Zuteilung wird die Bindung und das Vertrauen zwischen Pflegekraft und Patienten gestärkt. Lediglich am Wochenende übernimmt eine zweite Pflegekraft die Versorgung.
Umgang und Einbeziehung der Angehörigen.
Die Aufgabe dieses Dienstes umfasst nicht nur die Versorgung der Palliativ-Patienten, sondern auch die Unterstützung der Angehörigen, um ihnen Souveränität im Umgang mit der herausfordernden Pflegesituation zu vermitteln. Die Angehörigen werden in die notwendige Versorgung für den Notfall eingewiesen und in vertrauensvollen Gesprächen behutsam auf das Ableben des Patienten vorbereitet. Zudem besteht eine 24-stündige Rufbereitschaft.
Mehr Extras.
Um das Wohlbefinden unserer Palliativ-Patienten bestmöglich zu unterstützen, wenden wir spezielle Behandlungen wie die Aromapflege an oder ziehen Experten für die Versorgung dauerhafter Wunden hinzu. In manchen Fällen vernetzen wir uns mit Mitarbeitern des Hospizvereins, die wertvolle Arbeit für unsere Patienten und deren Angehörige leisten, indem sie sie mental stärken.
UNTERSCHIED AAPV VS. SAPV
Team-Zusammensetzung.
Der Fokus der Teams liegt auf der medizinischen Versorgung. Sie leisten keine grundpflegerische Versorgung. Aus diesem Grund setzen sich SAPV-Teams zusammen aus Ärzten und qualifizierten Palliativ-Pflegekräften. SAPV-Teams kommen ausschließlich zu Patienten, die starke und schwer einstellbare Symptome haben.
Sind noch ein paar Fragen offen? In unseren FAQs beantworten wir außerdem viele allgemeine Fragen rund um unsere Pflegeangebote.
Wenn Sie ein persönliches Gespräch bevorzugen, freuen wir uns, Sie bei uns zu begrüßen. Während unserer Öffnungszeiten sind wir immer gerne für Sie erreichbar, um mit Ihnen alle Themen besprechen, zu denen Sie Informationen benötigen.