Rollstuhl mit einem älteren Mann von hinten

Die kalte Jahreszeit ist für viele von uns eine Zeit der Besinnung, des Zusammenseins und des Feierns. Doch für ältere Menschen kann die dunkle Jahreszeit, besonders in der Vorweihnachtszeit, eine ganz andere Bedeutung haben. Die Tage werden kürzer, das Wetter trübe, und oftmals wächst das Gefühl der Einsamkeit. Besonders dann, wenn das soziale Umfeld kleiner wird und körperliche Einschränkungen dazu führen, dass der Alltag schwieriger wird.

Doch warum ist gerade die Vorweihnachtszeit eine besonders herausfordernde Zeit für ältere Menschen? Und was kann man tun, um diese Zeit für sie ein Stück weit heller und angenehmer zu gestalten?

Die Weihnachtszeit als Herausforderung für ältere Menschen

In der Adventszeit ist es für viele Menschen üblich, Zeit mit der Familie zu verbringen, Geschenke auszutauschen und bei festlicher Stimmung zusammenzukommen. Für viele ältere Menschen, insbesondere diejenigen, die alleine leben oder in Pflegeeinrichtungen sind, wird dieser „Familienzauber“ jedoch oft zur Erinnerung an das, was sie vielleicht verloren haben: Den engen Kontakt zu geliebten Menschen, die vielleicht weit weg wohnen, oder sogar das Fehlen einer eigenen Familie.

1. Weniger soziale Kontakte:
Im Vergleich zu jüngeren Menschen, die im Alltag durch Arbeit, Freunde und vielfältige Aktivitäten gesellige Anlässe finden, sind ältere Menschen oft auf ihre engste Familie angewiesen. Doch nicht alle Angehörigen sind in der Nähe oder haben die Zeit, regelmäßig vorbeizukommen. Im Winter, wenn es früh dunkel wird, ziehen sich viele Menschen auch aus anderen Gründen zurück – und es entsteht eine Art „Teufelskreis“. Je weniger Menschen sie sehen, desto stärker wächst das Gefühl der Isolation.

2. Körperliche Einschränkungen:
Mit zunehmendem Alter kommen oft körperliche Einschränkungen, die den Alltag erschweren. Das Verlassen des Hauses wird schwieriger, und das Wetter trägt sein Übriges dazu bei, dass viele ältere Menschen lieber zu Hause bleiben. Doch auch dort können sie sich manchmal nicht vor der Einsamkeit verstecken. Bewegungsmangel und wenig soziale Interaktionen können die mentale und emotionale Gesundheit stark beeinträchtigen.

3. Stimmungseinbrüche durch die Dunkelheit:
Saisonale Affektive Störung (SAD) ist ein weiteres Phänomen, das gerade im Winter vermehrt auftritt. Die ständige Dunkelheit und der Mangel an Sonnenlicht können das Wohlbefinden beeinträchtigen und bei vielen älteren Menschen depressive Verstimmungen hervorrufen. Dieser Zustand kann die Einsamkeit noch verstärken und das Gefühl der Entkopplung von der Außenwelt verstärken.

Was kann man tun, um Einsamkeit zu lindern?

Es gibt jedoch einige einfache, aber effektive Möglichkeiten, um älteren Menschen zu helfen, diese dunkle Jahreszeit besser zu überstehen.

1. Regelmäßige Besuche und Gespräche:
Der wichtigste Faktor gegen Einsamkeit ist der direkte Kontakt. Auch wenn die Familie nicht immer in der Nähe sein kann, gibt es zahlreiche Möglichkeiten, den Kontakt zu pflegen. Ein regelmäßiger Besuch von Freunden, Nachbarn oder Pflegekräften kann Wunder wirken.
In vielen Pflegeeinrichtungen gibt es auch freiwillige Helfer oder Gruppen, die sich dafür engagieren, Senioren in dieser Zeit zu unterstützen. Es ist wichtig, sich Zeit für Gespräche zu nehmen, gemeinsam zu lachen und vielleicht sogar Erinnerungen auszutauschen. Diese Momente der Verbindung können für ältere Menschen besonders wertvoll sein.

2. Einladung zu gemeinsamen Aktivitäten:
Die Vorweihnachtszeit bietet viele Möglichkeiten für gemeinschaftliche Aktivitäten, die Freude bringen können. Wer in der Nähe eines älteren Menschen lebt, sollte ihn vielleicht zu einer kleinen Weihnachtsfeier einladen oder einen gemütlichen Nachmittag mit Plätzchenbacken, Basteln und gemeinsamen Weihnachtsvorbereitungen organisieren. Solche kleinen, aber feinen Momente der Gemeinsamkeit können für den älteren Menschen den Unterschied ausmachen.
Wer keinen Kontakt zu den Verwandten herstellen kann, sollte sich vielleicht der vielen lokalen Initiativen anschließen, die speziell zu Weihnachten gemeinsame Veranstaltungen für Senioren organisieren. Viele Seniorenzentren und Nachbarschaftsinitiativen bieten Bastelnachmittage oder kreative Workshops an, bei denen ältere Menschen in Gesellschaft kreativ werden können. Solche Treffen bieten die Gelegenheit, neue Bekanntschaften zu schließen und den sozialen Austausch zu fördern.

3. Bewegung und frische Luft:
Auch wenn das Wetter oft ungemütlich ist, hilft es, mit älteren Menschen trotz der Kälte ab und zu einen Spaziergang zu machen. Frische Luft und Licht – selbst in der Wintersonne – haben nachweislich positive Auswirkungen auf die Stimmung. Wer sich unsicher fühlt, kann auch einen begleiteten Spaziergang organisieren oder zusammen in einem warmen Café eine Pause machen. Bewegung fördert zudem nicht nur das Wohlbefinden, sondern auch die Gesundheit.
Ein geführter Ausflug zu einem Weihnachtsmarkt kann eine wunderbare Gelegenheit sein, rauszukommen und die besondere Atmosphäre und Düfte des Marktes zu erleben. Viele Städte bieten sogar spezielle Seniorennachmittage auf Weihnachtsmärkten an, bei denen es etwas entspannter zugeht.

4. Digitale Kommunikation:
Für viele ältere Menschen ist es schwierig, auf digitale Kommunikationswege zurückzugreifen. Doch heutzutage gibt es zahlreiche einfache Möglichkeiten, auch über große Distanzen hinweg in Kontakt zu bleiben. Tablet- und Smartphone-Apps wie WhatsApp, Skype oder Zoom ermöglichen es, zumindest visuell mit Verwandten zu sprechen und sich zu sehen. Wer die Technik beherrscht, sollte sich bemühen, diese Verbindung zu pflegen. Wer selbst keine Erfahrung hat, kann sich von einem Familienmitglied oder Pflegepersonal dabei unterstützen lassen.

5. Kulturelle Angebote nutzen:
In vielen Städten gibt es speziell für Senioren organisierte Veranstaltungen während der Weihnachtszeit. Konzerte, Ausstellungen, Theateraufführungen oder Adventsmärkte – all das sind Möglichkeiten, das festliche Flair zu erleben und den Alltag ein wenig aufzuhellen. Auch hier können Pflegeeinrichtungen oder freiwillige Helfer unterstützend tätig werden.

Unterstützung durch Pflegekräfte und ehrenamtliche Helfer

Nicht immer kann die Familie für solche Unternehmungen Zeit finden, und hier kommen Pflegedienste wie wir von der Pflegezentrale Wagner ins Spiel. Pflegerinnen und Pfleger können dabei helfen, ältere Menschen zu begleiten und ihnen in der Vorweihnachtszeit Gesellschaft zu leisten. Auch ehrenamtliche Helfer und lokale Initiativen bieten Unterstützung, indem sie Besuche organisieren oder kleine Ausflüge möglich machen. Diese Hilfe kann den entscheidenden Unterschied ausmachen und den Alltag der älteren Menschen in dieser Zeit mit Freude füllen.